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25.10.2021

SEHNSUCHT NACH IDENTITÄT

 

25.10.2021

SEHNSUCHT NACH IDENTITÄT

„Sehnsucht nach Identität“ beim Mentoratsabend

Der Mentoratsabend mit Heiliger Messe und Agape startete am Montag, 25.10.2021 um 19.00 Uhr im Mentorat mit einem Impuls-Videoclip zum Thema der „Identität“ aus der Serie „The Chosen“ am Beispiel der „Maria Magdalena“. Mentorin Marille Neufanger führte in der voll besetzen Katharinenkapelle in den Impuls ein und der Leiter des Mentorats, Christoph Wittmann, vertiefte in der Ansprache der Eucharistiefeier die Gedanken der Identität weiter. Bei der anschließenden Agapefeier konnten alle eine schmackhafte, von den Mentoren selbst gekochte Kürbissuppe mit Weißbrot genießen und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Die von allen eingehaltenen Coronaregeln machten die Rücksicht und Verantwortung aller füreinander deutlich.

Umrahmt wurde der Mentoratsabend von den Einführungsveranstaltungen für die Erstsemester-Studentinnen und Studenten des Lehramts mit Fach Religion und der Magister Theologie, die Infos und Einblicke in die religiöse Begleitung während des Studiums erhielten.

Stimmen von Studentinnen und Studenten:

„Ich fand den Abend sehr schön. Die Verknüpfung mit „The Chosen“ gefällt mir sehr gut, denn ich habe von der Serie schon viel Gutes gehört und habe mich gefreut, sie endlich einmal schauen zu dürfen. Das Thema des Abends „Identität“ hat mich viel zum Nachdenken gebracht, weil mich dieses Thema schon früher beschäftigt hat. Die Hl. Messe fand ich besonders schön und die Predigt von Christoph hat mich daran erinnert, dass Gott uns alle individuell liebt und einzigartig geschaffen hat. Die Kürbissuppe danach fand ich super lecker und hätte echt gerne das Rezept dafür.“

„Ich habe den Gottesdienst als sehr stimmig empfunden. Die Lieder, Gebete und Texte haben sich richtig gut ergänzt mit dem ersten Ausschnitt aus der „The-Chosen-Episode“. Mich hat die Atmosphäre sehr bewegt und der Gedanke, dass ich mich bereits Menschen sehr nahe fühle, die mich kennen, aber Gott uns sogar bis ins Letzte kennt. Er ist uns also aufs Innerste nahe, wenn wir das zulassen. So war schon alles gesagt, als Jesus in der Episode Maria beim Namen rief: sie merkt, dass da einer ist, der sie wirklich kennt und das schafft ein besondere Verbundenheit. Auch die Zeit nach dem Gottesdienst war von Verbundenheit geprägt und ich bin sehr dankbar, dass das Mentorat ein Ort der Begegnung und des Sich-Kennens ist.

Ein jeder von uns fühlt sich manchmal unwürdig. Ein jeder von uns hat Lasten zu tragen wie Maria Magdalena, die von ihren inneren Dämonen besessen ein Leben am Rand der Gesellschaft führt - bis Jesus sie heilt. Die ersten Worte Jesu hin zu Maria in dieser Szene sind „Das ist nichts für dich“. Jesus macht uns zu dem, was wir wirklich sind. Unser bisheriges Leben gehört nicht mehr uns und die Dinge, an welchen wir festhalten und die uns wichtig sind, sind manchmal nichts für uns. Was macht Maria? Sie gibt sich selbst den Namen Lilith - um ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Aber was ist das Erste, was wir oft tun, wenn Gott versucht, uns zu erreichen? Wir ziehen uns zurück, haben Angst, die Dinge, die wir als so stark empfunden haben, aufzugeben, ja neigen dazu, uns an das zu klammern, was wir am bequemsten finden. Für Maria sind die Dinge, an denen sie festhält, die Dinge, die ihr am meisten schaden. Jesus ruft Maria Magdalena bei ihrem Namen - er kennt sie. Er ruft heraus, wer sie wirklich ist. „So spricht der Herr, der dich erschaffen hat. Und er , der dich geformt hat. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“ Maria lässt den Becher fallen, um das Zerbrechen ihrer Vergangenheit zu veranschaulichen, das Zerbrechen dessen, was bisher war, die Tatsache, dass sie nie wieder dieselbe sein wird. Jesus berührt ihren Kopf und Maria erfährt eine Freisetzung von allem. Sie weint und bricht in einer Kombination aus Erschöpfung und Erleichterung an Jesu Brust zusammen. Diese Szene, die den Retter der Welt mit dieser gebrochenen Seele zeigt, berührte mich an diesem Abend im Herzen, weil sie Musik, Mimik und Gefühl in voller Tiefe zeigt. Gott kennt mich beim Namen, er kennt meine Sehnsüchte und Sorgen, meine Schwächen und Versagen, meine Stärken und Gaben. Das ist ein Wort, das mich mein Leben lang begleitet. Ein Wort, das Mut macht, gerade in Situationen der Angst, der Sorge, des Zweifelns und der fehlenden Hoffnung.

Es war wieder ein sehr schöner und stimmiger Abend. Ich habe die ruhige und meditative Atmosphäre sehr genossen. Die Musik, die Scheinwerfer, der gemeinsame Gesang, das Gebet – tut einfach gut! Es ist einfach wieder schön, mit anderen gemeinsam seinen Glauben zu feiern und zu leben. Ich bin schon jetzt gespannt auf die nächste Filmsequenz. Ach ja.. und das Essen: superlecker! Danke an unser fleißiges Mentorenteam!

Das Mentorat ist für die Studierenden ein Ort der Begegnung und des geistlichen Miteinanders. Vor allem die Begegnungen und der Austausch mit anderen Studierenden ist in den letzten drei Semestern deutlich zu kurz gekommen. Gut, dass die Mentoratsabende wieder möglich sind und mit neuen Ideen der geistlichen Begleitung den Corona-Alltag vergessen lassen.